Freitag, 24. Februar 2017

Urlaub vom Sabbatical I - der Norden Thailands (18.11.-27.11.2016)

Am letzten Abend bei meinen Gastgebern wird es recht feuchtfröhlich. Es kommt ein befreundetes Pärchen aus Kanada zu Besuch, mit denen man sich echt vor Lachen wegschmeißen muss. Es wird ein super lustiger Abend am Pool und der Wein mundet uns ganz besonders gut. Dann werden die Zigarren ausgepackt und schließlich kann mich um 21.30 Uhr keiner mehr zum Flughafen fahren. Also wird ein Taxi gerufen.

Als ich am Flughafen bezahlen will, sagt der Fahrer, das wäre schon online erledigt worden. Unglaublich, hier nun also die Gastfreundschaft in Dubai. 

Mit dem Flug nach Doha (Qatar) geht alles klar, dort dann nochmal 2 Stunden Aufenthalt, dann geht es von Doha nach Bangkok. Nach 3 Stunden gibt es ca. 10 Reihen vor mir Tumult, alle haben eigentlich mittlerweile geschlafen. Was ist los? Ein Typ, der offensichtlich total besoffen ist, wird ausfallend. Er flucht und schreit herum und führt sich dermaßen auf, dass ihn 3 Männer festhalten müssen, damit sie ihn fesseln können. Irgendwann pennt er dann wohl ein, dann fängt er wieder an zu heulen, zu jammern und zu schreien, als ob die ihn da vorne foltern würden. Mein Gott, bin ich froh, das ich nicht neben dem sitze. Am Schluss kotzt er noch in der Gegend rum. Schließlich beschimpft er die Stewardessen noch aufs Übelste. Ich bin mir schon fast sicher, dass die irgendwo zwischenlanden und ihn rausschmeißen. Wir fragen uns alle, wie er auf einmal nach 3 Stunden so besoffen sein kann. Wahrscheinlich hat er im Duty Free Shop Alkohol gekauft und im Flieger getrunken, denn bisher wurde überhaupt noch kein Alkohol angeboten. Und so besoffen hätten die ihn sicherlich nicht an Bord gelassen. Wie auch immer, mir tun vor allem die Stewardessen total leid, die ihn ständig irgendwie beruhigen wollen. Unglaublich, wirklich!

In Bangkok habe ich dann nochmal 3 Stunden Aufenthalt und dann geht es um 17 Uhr Ortszeit endlich nach Chiang Mai weiter. Für 1€ gibt es ein Sammeltaxi, das in Chiang Mai die Hotels abklappert und so komme ich schnell und unkompliziert zu meinem Guesthouse. Ach, ist das schön, hier sitzen alle Leute gechillt in kurzer Hose und Top oder Sommerkleidern in den Restaurants und Cafés. In meinem Guesthouse mit einem schönen Zimmer inkl. Klimaanlage und weichen Kopfkissen gibt es auch ein Restaurant und nach dem Einchecken genieße ich hier erst mal ein Singha Bier, dazu eine Suppe mit Kokosmilch. "A little spicy" erklärt mir die Köchin, aber sie hat dann vergessen, mir auch einen Feuerlöscher mit an den Tisch zu bringen. Das ist wirklich super scharf, da muss ich mich jetzt erst mal wieder dran gewöhnen.

Um 21 Uhr gehe ich total fertig ins Bett, schließlich bin ich jetzt seit ungefähr 40 Stunden wach. 

Am nächsten Morgen frühstücke ich in einem der vielen Cafés, die es hier überall gibt, checke aus und fahre mit einem TucTuc zum Flughafen. Endlich kommt Martin um 12 Uhr an und wir fallen uns überglücklich um den Hals, 3 Monate sind halt doch eine lange Zeit.

Unsere erste Unterkunft ist die Chai Lai Orchid Lodge (www.chailaiorchid.com) ca. Km 50 von Chiang Mai gelegen. Wir werden mit einem Pickup-Truck mit Sitzbänken hinten drauf (genannt Songthaew) dorthin gebracht. Wirklich sehr schön im Dschungel gelegen ist diese Eco-Lodge. Um dorthin zu kommen, muss man über eine Hängebrücke gehen, unter dem der Fluss fließt. Man kann hier im Fluss mit den Elefanten baden und sie abschrubben, außerdem mit Bambusflößen den Fluß hinunterfahren. Ein Restaurant ist mit dabei und unser Zimmer ist einfach toll. Hier bleiben wir 2 Nächte. Die Eco-Lodge kann ich jedem empfehlen, die Zimmer sind sauber, das Essen schmeckt super und der Service ist wunderbar. Es gibt free Wifi und noch dazu unterstützt man mit seinem Geld zwei Projekte. Einmal ist es der Lodge ein Anliegen, dass Elefanten nicht mit Metallgestellen und Touristen auf em Rücken durch den Dschungel reiten, sondern gut behandelt werden. Deshalb kann man mit ihnen auch nur baden oder ohne Gestell auf ihnen reiten. Das andere Projekt ist für Mädchen, die zur Prostitution gezwungen wurden bzw. werden. Außerdem werden vor allem Flüchtlinge aus Myanmar dort als Lehrlinge eingestellt, sie haben Kost und Logis frei, lernen etwas und werden am Ende der Ausbildung nach Chiang Mai vermittelt, wo sie eine Arbeitstelle bekommen. Unter folgendem Link könnt ihr alles im Detail nachlesen: 


Danach geht es wieder nach Chiang Mai zurück, wo wir im Hotel Baan Saen Fang einchecken. Auch hier bleiben wir 2 Nächte. Das Hotel ist super schön, hat ca. 5-6 Bungalows mit wirklich sehr gehobener Ausstattung, einen kleinen Pool und das Frühstück wird auf der eigenen Terrasse serviert.  Hier klicken, um das Hotel zu sehen: https://baansaenfang.com

In Chiang Mai gibt es einige schöne Tempel anzuschauen, auch einen, der etwas außerhalb in den Hügeln liegt und einen tollen Blick auf die Stadt bietet. Hier mieten wir uns ein Moped und kurven einen Tag lang in den Hügeln herum. 

Wir suchen uns am letzten Abend noch einen Fahrer, der uns am nächsten Tag für 1000 Baht (30 €) die 200 km nach Chiang Rai fährt. In Chiang Rai sind wir für 3 Nächte im Maryo Resort am Rande der Stadt. Aber auch das ist kein Problem, da wir uns für die nächsten Tage auch hier wieder ein Moped mieten. Das Hotel ist auch wieder sehr schön, klein und fein mit einem leckeren Frühstückbuffet und großem Zimmer. Hier klicken, um das Hotel zu sehen: http://www.maryoresortchiangrai.com

Chiang Rai liegt am Mae Kok (Kok-Fluss) und ist noch nicht so sehr vom Tourismus überlaufen, wie Chiang Mai. Natürlich gibt es Bars und Restaurants und wir essen in einem indischen Restaurant zu Abend. Wir bekommen hier die besten indischen Gerichte serviert. 

An einem Tag schauen wir uns den weißen Tempel an, der 1997 von einem bekannten thailändischen Architekten entworfen wurde. Baubeginn war 1997, 2070 soll er fertig gestellt sein. Weiß ist in Thailand zwar die Farbe der Trauer, aber der Architekt hat es hier als Reinheit Buddhas interpretiert. Zwar total kitschig, aber so extrem, dass es schon wieder was hat. 

Danach geht es zum Fluss und daran entlang durch den Dschungel. Wir kommen durch schöne Orte  und fahren auf abenteuerlichen Pisten bis zu einer Hängebrücke, über die man auch mit dem Moped fahren kann. Auf der anderen Seite des Flusses geht es nach Chiang Rai zurück. Mittag essen wir in einem der kleinen Restaurants am Wegesrand, die es hier an jeder Ecke gibt. Es gibt scharfen Papaya-Salat, knuspriges Schweinefleisch mit Reis und Gemüse. Absolut lecker und Martin isst zum Abschluss noch ein Omelett, alles zusammen zu einem Wahnsinnspreis von 4€. 

Auch einige Tempel gibt es hier wieder zu besichtigen und den letzten Tag lassen wir ganze gemütlich ausklingen und fahren noch ein bisschen mit dem Moped in der Gegend rum. Dabei entdecken wir noch den Blue Temple, der ebenfalls von dem Architekten des White Temple gestaltet wurde. Sowohl von außen als auch von innen absolut sehenswert. 

Wir stellen einen Tag vor dem Abflug nach Krabi fest, dass Martin erst 4 Stunden später dort ankommen würde. Ist zwar ätzend, nochmal 4 Stunden in Krabi am Flughafen zu verbringen, aber hilft jetzt nichts. Ich schreibe also das Hotel an, dass wir mit einem späteren Flug ankommen. Die Antwort des Hotels: "das geht nicht, weil im Dunkeln das Boot nach Koh Jum nicht mehr fahren kann". Na super! Was also tun? Entweder muss Martin wie geplant fliegen, in Krabi  übernachten und am nächsten Tag sehen, wie er nach Koh Jum kommt oder wir buchen einen neuen Flug, da Umbuchen nicht mehr möglich ist. Wir entscheiden uns, einen neuen Flug für 150€ zu buchen. Super ärgerlich, aber so verlieren wir wenigstens nicht einen ganzen Tag. Martin ist den ganzen restlichen Tag stinksauer, aber im Fitness-Center kann er seinen Frust wenigstens wieder auspowern. 

Abends gehen wir zu einem thailändischen Barbecue. Dazu gibt es einen Tontopf mit Kohle drin, darüber ein gewölbtes Blech mit einer Rille rundherum. Auf die Wölbung wird das Fleisch bzw. Fisch gelegt und in die Rille Wasser gegossen. In der Brühe, die dort durch das Runterlaufen des Fisch-/Fleischfettes entsteht, kann man alle möglichen Gemüsesachen garen. Bei uns ist es unter dem Namen "Feuertopf" bekannt. Ich probiere ein paar recht üble Sachen aus: Schweineohren - absolut nicht mein Fall, denn die sind total gummiartig und außerdem bitter. Ich weiß nicht, ob da noch das Ohrschmalz von dem Schwein drin war. Dann Hühnerfüße, da ist allerdings außer Knorpel nicht viel zu holen. Außerdem Schnecken, aber die sind total gummiartig und nicht besonders lecker. Dann gibt es noch eine ganz eklig aussehende fleischfarbene, klebrige Masse, keine Ahnung, was das ist. Aber es schmeckt sehr lecker, wird so ähnlich wie ein Fleischpflanzerl. 

Am nächsten Tag geht es dann nach Krabi, wo wir die nächsten 2,5 Wochen mit Chillen verbringen wollen. 

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