Freitag, 18. November 2016

600 km von Kerman Richtung Shiraz (12.10.-17.10.)

An Ashura breche ich also auf Richtung Shiraz. Ich habe mir eine schöne Route zurecht gelegt, aber heute an Ashura ist sowieso auf den Straßen fast überhaupt nichts los. Um 6.30 Uhr bin ich schon auf der Straße und pedale Richtung Südwesten. Was morgens noch sehr angenehm ist, wird ab 13 Uhr sehr heiß, denn die Sonne brennt einem jetzt genau ins Gesicht. 
Als ich mal wieder keinen Lust mehr habe, hält ein Mann neben mir und reicht mir aus dem Fenster einen Apfel, einen Granatapfel und zwei Dosen Bier - natürlich ohne Alkohol. Die würde ich jetzt wirklich gerne trinken, aber sie sind bacherlwarm und ich hebe sie auf für später, wenn ich mal wieder einen Kühlschrank habe, auf.

Zu meinem Glück habe ich heute auch noch Rückenwind, aber kein Schatten und es ist ziemlich heiß. An einer Steigung hält die Geheimpolizei mal wieder, diesmal in Begleitung eines Soldaten. Sie wollen aber meinen Pass gar nicht sehen, sondern nur meinen Namen wissen und ob ich denn nicht in den Ort fahren möchte, denn heute an Ashura gibt es bei den Moscheen Essen umsonst. Aber ich habe gerade erst etwas gegessen und lehne ab. 10 Minuten später halten sie wieder vor mir an und reichen mir zwei Styropor-Boxen mit Essen drin. Ich weiß schon gar nicht mehr, wo ich das alles hin tun soll. Aber es findet sich dann doch noch ein Plätzchen. Nun wollen sie aber doch noch meinen Pass sehen, notieren sich den Namen, Passnummer und fotografieren ihn noch ab. Das wars, ich darf weiterfahren. Meine Akte bei denen wird auch immer dicker.

10 km weiter kommt eine Raststätte mit kleinem Laden, der sogar offen hat. Wegen Ashura ist heute nämlich wirklich Ausnahmezustand und alles ist geschlossen. Ich kaufe mir ein total leckeres Kokos-Walnuss-Pistazien-Eis, eine eiskalte Pepsi und eine Flasche gefrorenes Wasser. So genial, dass ich das hier bekomme! Im Schatten beim Eisessen wird natürlich wieder eine Fotosession mit einer Familie abgehalten, die mich alleinradelnde Almani ablichten wollen. 

An einer Abbruchkante hat man einen wunderschönen Blick auf die im ausgetrockneten Flusstal liegenden Dörfer. Alles ist grün und rundherum die Wüste. 

Die Straße führt in ein Flusstal und im Flussbett finde ich einen tollen Schlafplatz hinter Büschen. Ruhig ist es hier zwar nicht gerade, da die Straße sogar nachts von LKW befahren wird und das zwischen den Bergen ziemlich hallt. Ohropax mag ich ungern reintun, sonst kriege ich nicht mit, was nächtens sonst so um mich herum los ist. Zum Abendessen mache ich mir den Reis aus den Styropor-Boxen warm, das gleiche gibt es dann nochmal zum Frühstück, zusammen mit Tee. 

Ich muss dann noch auf einen 2600 Meter hohen Pass pedalen, zum Glück ist es noch recht kühl. Ich mache Pause an einer Schotterstraße, die vom Highway wegführt. Es gibt süßen Granatapfel. Süßen deshalb, denn in Iran gibt es zwei verschiedene Sorten, den sauren, den man auch bei uns bekommt und einen helleren, der zuckersüße Kerne hat. Dazu Fladenbrot... Plötzlich taucht aus dem Nichts ein Mann auf, keine Ahnung, wo er auf einmal herkommt. Er grüßt, geht zu meinem Rad, küsst beide Flaggen, winkt zum Abschied und stellt sich an die Straße, wo ihn wenig später jemand mitnimmt. 

Vom Pass geht es dann runter in eine endlos erscheinende Hochebene, die auf 2000 Metern liegt. Diese fällt nach Westen leicht ab, praktisch, denn ich fahre auch nach Westen. Diese Hochebenen sehen immer endlos aus, aber nach etlichen Kilometern sieht man, wie sich am Horizont wie von Geisterhand die nächste Bergkette, die am Ende der Hochebene liegt, abzeichnet. Rechts und links ebenfalls hohe Berge, die aber immer weiter zurückweichen, bis man auf einer platten Ebene in praller Hitze dahin-pedalt. Heute habe ich allerdings Gegenwind, obwohl sich meine Fahrtrichtung seit gestern nicht geändert hat. 

In Sirjan kaufe ich erst mal ein: 2 Granatäpfel, 1 Apfel, 3 Flaschen Wasser, 1 davon gefroren, 1 Creamcheese, 1 Mast musir und ein Brot. Das ganze für nicht mal 4€. Ich glaube, in Sirjan hat noch nie jemand einen Touristen gesehen. Ich werde von ganz vielen Leuten umringt, die sich alle mit mir zusammen und dem Rad verewigen wollen. So extrem habe ich das noch nirgends erlebt. Könnte ja auch noch Autogramme geben. Ein Mann will mich gleich noch zu sich nach Hause zum Mittagessen einladen, aber da sitzt leider keine Frau mit im Auto - ich verzichte lieber. 

Ab jetzt gehen die Kilometer nicht mehr so leicht, meistens ist bei ungefähr 80 km die Luft raus und es zieht sich alles. Außerdem ist die Straße auch wieder sehr stark befahren und die heißen Stunden zwischen 13 und 16 Uhr sind angebrochen. Noch dazu fahre ich nach Westen und die Sonne brennt mir voll ins Gesicht. Ich sichte einen super Schlafplatz, aber direkt vor mir biegt ein Laster dort ebenfalls ab. Also radle ich weiter. Endlich finde ich ca. 200 m von der Straße entfernt einen Platz an einer Pistazienplantage. Ich koche mir erst mal Tee und die Rindfleischsuppe mit Nudeln. Dann noch das alte Fladenbrot rein und schon schmeckt das Ganze wie Fritattensuppe, alles mit etwas Benzingeschmack gewürzt. Erst als die Sonne weg ist, schlage ich mein Zelt auf. 

Am nächsten Morgen muss ich mir die Straße mit endlos langen LKW-Konvois teilen, die alle zu einer Stahlfabrik fahren. Zum Glück biegen die dort alle ab. Allerdings wird die Straße ab hier 2spurig, das heißt, ich bekomme erstens auch noch das Gehupe des Gegenverkehrs ab (mir reicht schon das Gehupe der Autos, die mich überholen) und zweitens den Luftzug der entgegenkommenden LKWs, die zur Stahlfabrik fahren. Und der bremst mich immer ganz schön aus. Die LKWs auf meiner Spur ziehen mich wenigstens kurzzeitig ein bisschen in ihrem Windschatten mit. A propos Hupen: ungefähr 100-200x pro Tag wird man, je nachdem wie stark die Straße befahren ist, angehupt. 
Wieder mal pedale ich mich Kilometer um Kilometer durch eine trostlose Ebene. Keine Bäume, nur verbrannte, kniehohe Büsche und die Sonne brennt. Bei 50 km will ich ein zweites Frühstück machen, aber es gibt absolut keinen Schatten. Aber einen netten LKW-Fahrer, der mir in seinem Führerhaus Tee kocht und mich mit Butterkeksen vollstopft. Am Schluss schenkt er mir noch einen Granatapfel. 

Ich radle 15 km weiter bis Qatroyeh. Dort kaufe ich 2 Flaschen Wasser und mache Pause an einem Wasserkanal, in den ich meine Füße reinhängen kann. Am liebsten würde ich mich in voller Montur in den Kanal werfen! Hier sind überall Granatapfelplantagen, die Bäume voll mit den schönen, roten Früchten. Am liebsten würde ich mir ein paar klauen, traue mich aber nicht so recht. 

Dann sehe ich schon von weitem, dass sich jetzt die Straße hochschraubt, klar der Downhill in den nächsten Ort, Neyriz, geht bei 2200 Meter los und ich bin jetzt auf ca. 1800 Metern. Ein Auto hält, ein Ehepaar - sie schenken mir aus ihrem Kühlgefäß eiskaltes Wasser in meine Wasserflasche, außerdem Kekse, einen Apfel und Bonbons. Natürlich müssen auch wieder Fotos gemacht werden. Dann mache ich mich daran, die Steigung in Angriff zu nehmen. Später mache ich an einem Baum Halt. Mist, ich habe irgendwo meine Sitzmatte verloren, also muss die Warnweste herhalten, wenn ich nicht noch dreckiger daherkommen will, als ich eh schon bin. 
Bis auf 2000 Meter fahre ich noch hoch, dann entdecke ich einen Schotterweg, der in ein Bachbett mündet. Hier gibt es, weit ab von der Straße einen perfekten Schlafplatz mit Sitzstein, auf dem ich super kochen und essen kann. 

Diesmal baue ich zuerst das Zelt auf, denn hier ist weit und breit kein Mensch zu sehen und die Straße ist weit weg, unwahrscheinlich, dass hier einer hinter fährt. Noch dazu müsste das schon ein Allradfahrzeug sein. Trotzdem kommt das Pfefferspray griffbereit ins Zelt. 

Zum Abendessen steht heute mal wieder Rindfleischsuppe mit Nudeln auf der Speisekarte, verfeinert mit Kreuzkümmel-Creamcheese. Als Fritatten muss heute das Lavash-Brot herhalten. Gestern gab es Sangak-Brot (Sang = Stein, das Brot wird auf heißen Steinen gebacken. Wenn man es frisch kauft, muss man immer darauf achten, dass keine Steine mehr drin sind und man sich so keinen Zahn ausbeißt.) Es ist fast Vollmond und mein Zelt ist nachts hell erleuchtet. 
Am nächsten Morgen freue ich mich schon auf den Downhill, der nach Neyriz runtergeht. Das ist wirklich super steil, aus der Richtung hätte ich nicht herkommen wollen. Von oben hat man einen tollen Blick auf Neyriz und die nächste endlos vor mir liegende Ebene. Heute sind alle in Huplaune, ich glaube, jeder zweite hupt mich an, winkt, ruft "hallo" oder "chaste nabushid".  Hier muss ich erst mal wieder einkaufen, 4 Flaschen Wasser, 1 davon gefroren. Das ist wirklich so super, wenn man das bekommt, denn so hat man wirklich stundenlang eiskaltes Wasser, vor allem, wenn man noch die Warnweste drumrum wickelt. 

Hier wird mein Rad wieder bestaunt und ich sowieso. Die Mutter des Verkäufers kommt  dazu, sie wohnt nebenan und kurz darauf sitze ich in ihrem Wohnzimmer auf dem Boden, trinke Tee und bekomme noch das Baby der Tochter in den Arm gedrückt, damit das fotografisch festgehalten werden kann. Als ich weiterfahre, drückt mir die Mutter noch eine Tüte Nüsse in die Hand. So radle ich also mit 6 kg mehr Gepäck weiter, puh!

Ab hier habe ich mir eine Nebenstrecke rausgesucht, sehr wenig befahren, ein Genuss! Zuerst geht es durch Granatäpfelgärten, dann in Richtung Salzsee. Als ich Mittagspause an einem unbewohnten Haus im Schatten mache, kommt ein Mann mit einem MTB vorbei und bewundert mein Rad, macht Fotos und erklärt mir, dass es in Iran keine Fahrräder mit Scheibenbremsen gibt. Er will dann eine Runde mit meinem Rad drehen, was er ganz gut hinbekommt. Ich habe immer Angst, die Leute haut es gleich hin, weil sie nicht mit dem Gewicht rechnen. Ich bekomme zwei der absolut leckersten Kokosmakronen von ihm geschenkt, die ich jemals gegessen habe. Auch er will mich zum Mittagessen einladen, aber jetzt habe ich ja gerade erst gegessen. 

Jetzt habe ich plötzlich Rückenwind, das muss ich gleich ausnützen und düse am Salzsee entlang mit tollen Ausblicken auf die Ebene und die umliegenden Berge. Hier wird in der Gegend Marmor abgebaut, denn es kommen mir etliche LKWs beladen mit  Marmorblöcken entgegen. Ein Tourist ist hier scheinbar auch noch nie vorbeigekommen. Ein Motorradfahrer dreht sogar um, um mich nochmal von der Nähe zu betrachten, seine Frau will unbedingt noch ein Foto von mir machen. Später hält ein Auto mit einem Mann und zwei Frauen, die mich zu sich nach Hause einladen. Es wäre nicht weit, nur 10 km. Ja, warum nicht. 

Dass aus den 10 km dann 15 werden und dass der Ort auch überhaupt nicht in meiner Richtung liegt, ahne ich noch nicht, als ich zustimme. Die 3 fahren also mit dem Auto voraus. Mit Gegenwind und etlichen Steigungen brauchen wir fast eine Stunde, bis wir in Barestam sind. Hier werde ich wieder vollumfänglich versorgt und es ist schon klar, dass ich hier die Nacht verbringen werde. 

Es gibt Mittagessen, Abendessen, Dusche und meine Wäsche wird gewaschen. Später macht der Sohn Sadegh, der etwas englisch kann, einen Ausflug mit mir. Zuerst zu seinem Granatapfelgarten, der sehr groß ist. Außerdem hat er noch Pistazien. Pistazien brauchen sehr wenig Wasser, sind aber jetzt schon alle abgeerntet. Die Granatäpfel werden in 10 Tagen geerntet und die wiederum brauchen sehr viel Wasser. Er verkauft seine Granatäpfel nach Teheran. Ein Kilo Granatapfel für 50cent. Er ist entsetzt, als ich ihm erzähle, wieviel ein Granatapfel bei uns kostet. Noch dazu sind die nicht mal so lecker, wie hier, teilweise innen schon verfault und viel kleiner. Kein Wunder, dass es in Deutschland keinen frisch gepressten Granatapfelsaft gibt, das könnte ja keiner zahlen. 

Dann fahren wir noch zum Salzsee, wo wir den Sonnenuntergang hinter den umliegenden Bergen bewundern, auf der gegenüberliegenden Seite geht der Mond auf. Leider habe ich mein Teleobjektiv nicht dabei. 
Als wir wieder zu ihm nach Hause kommen, steckt er sich erst mal ein Morphium-Pfeifchen an, sagt er zumindest. Ich glaube eher, dass es Opium ist. Kann man Morphium überhaupt rauchen? Ich habe keine Ahnung. Wie war das nochmal mit Drogen in Iran?

Ich soll doch auch endlich mal mein Kopftuch abnehmen. Die Mädels der Familie machen sich erst mal über meine Haare her und bürsten die durch. Was ich überhaupt für Augenbrauen hätte, die müssten ja auf jeden Fall mal gezupft werden. Neda rückt denen dann gleich mit einer Pinzette zuleibe. 

Zum Abendessen gibt es Fladenbrot, Reis und Huhn. Für mich mal wieder das größte Stück und Nachschlag, während ein paar der Familienmitglieder aus einem Teller essen. So nach und nach kommt das halbe Dorf, um mich zu begutachten. Hätte ja zu gerne verstanden, was sie so über mich reden. 

Wir drei ledigen Frauen schlafen in dem großen Besuchsraum, die Männer mit ihren Frauen in verschiedenen anderen Zimmern. Als wir uns zum Schlafen ausziehen, wären die beiden Mädels am liebsten noch mit einem Epiliergerät über meine Bikinizone hergefallen. Sorry, aber nach 2 Monaten Radfahren habe ich wirklich nicht die Muse gehabt, mich in irgendeiner Weise zu rasieren oder sonstwie herzurichten. Für wen auch? Die zwei kichern jedenfalls in einer Tour und finden es super witzig, großes Erstaunen auch über mein Bauchnabel-Piercing. 
Am nächsten Morgen darf ich natürlich nicht ohne Frühstück los, bekomme ein Glas Karottenmarmelade, Fladenbrot und Granatäpfel mit. 

Farzadeh schenkt mir zum Abschied einen silbernen Anhänger mit einer Perle drin und lässt sich auch nicht davon abbringen. 

Sadegh lässt es sich nicht nehmen, mich mit seinem Motorrad noch bis zur Teerstraße zu begleiten (10 km), ein Freund stößt mit seinem Moped dazu und dann noch einer, habe also ein Konvoi von 3 Motorrädern im Schlepptau. Auf halber Strecke soll ich anhalten. Wir würden jetzt Tee trinken. Was hier? Wie soll das denn gehen? Wir sind mitten in der Wüste... Kein Problem, der eine, ein Schäfer, hat alles dabei. Ein verbeulter und rußgeschwärzter Teekessel wird rausgeholt, ein vertrockneter Busch niedergetreten und angezündet. In dem Moment frage ich mich mal wieder, warum ich einen teuren und stinkenden Benzinkocher dabei habe. Nach 10 Minuten gibt es Tee, natürlich gibt es nur ein Glas, zuerst bin ich also dran. Außerdem darf ich auch auf den ausgebreiteten Satteltaschen des Schäfers sitzen. Erst als ich ausgetrunken habe, bekommen auch die anderen Tee. Ein vierter Mann gesellt sich dazu und so sitzen wir alle teetrinkend in der Wüste. 

Zum Abschied schenkt mir der Schäfer noch einen Apfel aus seiner Wundertasche, der ist eiskalt! Wie geht das denn? Er hätte einen Freezer dabei... Alles klar, oder?
Die Teerstraße, zu der mich Sadegh führt, ist eine Abkürzung und ich spare mir so ca. 20 km. Genau nach meinem Geschmack, keine Autos, tolle Landschaft, schöne Dörfer. Nach 30 km ist das leider auch vorbei, denn es geht auf eine größere Straße. 

Später hält mich ein Auto auf, ob ich Interesse hätte, bei einer Reportage über Radfahren in Iran mitzumachen. Der Reporter wäre in 10 Minuten in Abadeh Tashk, dem nächsten Ort. Ja, warum nicht. Die zwei Radfahrer, die mir vor einer halben Stunde begegnet sind, hätten auch mitgemacht. Am Ortseingang findet also mein Interview für das iranische Fernsehen statt. Ich hoffe, dass ich den Film irgendwann zu sehen bekomme. Zum Mittagessen lädt mich der Reporter zu sich nach Hause ein, zum Abschied bekomme ich noch Früchte aus seinem Garten geschenkt. 

Ich kann leider nicht lange bleiben, weil ich mir noch einen Schlafplatz suchen will und finde diesen am Rand des Tashk-Sees hinter ein paar Sträuchern. Der Vollmond geht rot hinter den Bergen auf, ich habe genügend Wasser, um mich zu waschen und da ich schon beim Reporter gegessen habe, brauche ich mir auch nichts mehr zu kochen. Es gibt nur noch einen der leckeren Granatäpfel.

Um 5 Uhr stehe ich schon auf, es ist noch dunkel. Aber ich kann nicht mehr schlafen, weil die seit 4 Uhr früh in den Bergen irgendwelche Sprengungen vornehmen, die über den See hallen. Zu Fuß gehe ich noch auf den wasserlosen See, um die Salzkruste und -Kristalle zu fotografieren. 

Bis Arsenjan ist die Strecke sehr schön, ab dann wieder LKW ohne Ende. Noch schlimmer wird es dann ab Sa´adat Shahr. Zum Glück sind es bis Pasargard nur 13 Kilometer, die ziehen sich aber. An einer Tankstelle hole ich mir noch Wasser, Creamcheese und ein kleines Dough. Ein Ehepaar kommt vorbei, sie haben gerade eingekauft und sie drückt mir eine Tüte mit einer Honigmelone, Sonnenblumenkernen und einer Mandarine in die Hand. Einfach so!

In Pasargard sieht das Tourist Restaurant mit seiner grünen Wiese sehr einladend aus und ich frage spontan einfach nach, ob ich dort nicht mein Zelt aufstellen darf. Klar, kein Problem, kostet nichts und Waschbecken und Clo sind auch vorhanden. Super gut, hier kann ich endlich mal wieder meine Haare waschen. Mein Rad kommt in einen Pavillon, wo ich auch mein Gepäck lassen kann. So habe ich meine größte Strecke hinter mir und werde mich die nächsten Tage wieder alten Kulturen widmen. 

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