Freitag, 24. Februar 2017

Roadbook to Salalah (Teil I)

Diesen Bericht habe ich in Form eines Roadbooks geschrieben. Nur Dinge, die wirklich außergewöhnlich waren, werde ich etwas ausführlicher beschreiben.

Viel Spaß beim Verfolgen meiner letzten Etappe
Tag 1 oder km 80: von Sur bis Asilah (bereits im vor vorher gehenden Bericht abgehandelt)Tag 2 oder km 172: Al Ashkharah bis kurz vor Insel Masirah (Gegenwind)

- tolle Strände, menschenleer und Sprung in den indischen Ozean
- Sanddünen der Wahiba Sands kommen bis ans Meer
- Sandstein-Schichtfelsen und Übernachtung in dieser unwirklichen Landschaft
Tag 3 oder km 218: Abstecher auf die Insel Masirah und Umrundung (Rückenwind, Hurra!) - Bericht habt ihr schon bekommenTag 4 oder km 314: (ich zähle die Tage nur für die Tour nach Salalah, den Abstecher Masirah lasse ich bei der km- als auch der Tagezählung weg) - Masirah bis kurz vor Al Khalaf

- 742 km bis Salalah
- Kameltransport
- Dünen und Co.
Tag 5 oder km 415: bis kurz vor Duqm

- Treffen eines deutschen Pärchens, bekomme Vollkornbrot geschenkt
- Treffen eines Pärchens aus Südafrika Shaun + Ant
- Schlafplatz zwischen Schieferplatten
Tag 6 oder km 511: Duqm bis Ras Madrakah

- Vorräte auffüllen in Duqm
- Rückenwind
- Eiskaltes Bier in der Wüste - Treffe Shaun + Ant wieder
- Abstecher zum Ras Madrakah
- Campen mit Shaun + Ant am Strand
- Sehe meinen 1. Skorpion
Tag 7 oder km 511

- Ruhetag am Strand mit Shaun + Ant
- Ich werde von vorne bis hinten mit Essen und Trinken verwöhnt
Tag 8 oder km 586: Ras Madrakah bis in the middle of nowhere, kein Ort, nichts....

- Frühstück mit Pancakes und Oreo-Eiscreme
- Abschied von Shaun + Ant
- Schlechtwetterfront soll lt. Wetterbericht die ganze Küste morgen treffen
- Gegenwind
- Besuch von einem Wüstenfuchs (leider war die Kamera nicht griffbereit)
Tag 9 oder km 634: in the middle of nowhere bis kurz vor Qaysad

- morgens Regen
- Später Sandsturm

Hier muss ich nun ausführlicher berichten. Als ich morgens aufwache, sieht der Himmel alles andere als gut aus und als ich schon zusammenpacken will, fängt es zu regnen an. Ich setze mich also erst mal wieder in mein Zelt und warte den Regenschauer ab. Viel kommt nicht und nach 10 Minuten ist alles vorbei. Ich checke den Wind, Mist der kommt aus Nordwest, dabei mehr aus Norden. So habe ich mir das wirklich nicht vorgestellt, denn eigentlich ist die normale Windrichtung hier aus Nordost, so dass mich der Wind immer vor sich hertreiben sollte. Ich radle los.

30 km später geht es los. Zuerst werden die kleinen Sandkörnchen hochgewirbelt, später dann die größeren und als der Wind dann zum Sturm wird, der genau von rechts kommt und versucht, mich auf die Straße zu drängen, prasseln mir ziemlich große Steinchen ins Gesicht. Der Wind ist mein Feind geworden, er versucht mich in die Straße zu drängen. Er heult und tobt und mit den Kontaktlinsen kann ich schon fast die Augen nicht mehr aufmachen. Endlich nach 3 Stunden sehe ich schemenhaft ein Gebäude, Windschutz. Ich schiebe mein Rad dorthin. Es ist ein verlassenes Toilettenhaus, jedenfalls sind 2 Plumpsclos zu sehen, die aber zum Glück bis oben hin mit Sand gefüllt sind. Das Haus hat kein Dach und auch hier kommt der Sand kiloweise rein. Ich stelle mein Zelt auf und setze mich rein. Innerhalb von einer halben Stunde ist alles in und auf und um das Zelt herum mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Der Staub kriecht in alles, durch Reißverschlüsse, in die Ohren, Nase, Mund, unfassbar. Meine Kontaktlinsen müssen raus, Brille auf, anders geht es nicht mehr.

2 Stunden später kommt die Sonne raus, gut ich kann weiterfahren, packe alles zusammen. 1 Stunde später verfluche ich den Wind immer noch, ich schreie ihn an: "Hör endlich auf! Oder blas wenigstens von hinten!" Aber den Wind interessiert nicht, was ich kleines Licht mit meinem Rad will, er stürmt und tobt weiter ungeniert über die Ebene. Der Sand prasselt auf meine Packtaschen, in die Kette, die Gangschaltung. Keine Ahnung, wie lange sich das Radlager so noch drehen kann. Hier kann man sich den Sandstrahler sparen. Die Sicht jetzt nur noch 1 Meter, ich orientiere mich an dem gelben Seitenstreifen, versuche wenigstens noch 10 Kilometer zu schaffen. Ich kann auch nicht mitten in der Ebene einfach anhalten, keine Chance in dem Sturm, das Zelt aufzustellen. Ich brauche einen Windschutz. Aber außer ein paar niedrigen Büschen gibt es rein gar nichts. Endlich taucht wie im Nebel ein Gebäude auf, ein verlassener Wasserturm. Hier gibt es einen wunderbaren Sichtschutz, denn die Mauer ist sehr hoch. Baue mein Zelt auf, mit Kochen wird es heute nichts. Es gibt Kekse und Datteln. Ich hoffe, dass das morgen besser wird.

Wie es weitergeht mit dem Sandsturm erfahrt ihr im nächsten Bericht.

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